Der Deutsche Malinois Club e.V., mit tatkräftiger Unterstützung von Uli Stäbler und ihrem Team, Vorsitzende der OG Hechingen, hatte die Ehre als Ausrichter für die diesjährige VDH DM & VDH DJM IGP zu fungieren.

Die Veranstaltung fand vom 27.07.2023 – 30.07.2023 im Weiherstadion in Hechingen statt.

Neben der Tatsache, dass die VDH DM die Qualifikationsprüfung zur FCI-WM darstellt, ist sicherlich der Umstand der Grund, dass neben den zahllos teilnehmenden belgischen Schäferhunden der Varietät Malinois hier auch die anderen als Gebrauchshund klassifizierten Rassen vertreten sind, die Veranstaltung als jährliches Highlight im Gebrauchshundesport zu bezeichnen.

Erfreulicherweise haben dieses Jahr 12 der prüfungsberechtigen Mitgliedsverbände des VDH und das VDH-Team insgesamt 75 Teams als Teilnehmer entsendet.

An der Veranstaltung nahmen im Detail die folgenden Rassen teil:

  • 6x Airedale Terrier
  • 35x Belgischer Schäferhund „Malinois“
  • 1x Bouvier des Ardennes
  • 3x Bouvier des Flandres
  • 1x Boxer
  • 12x Deutscher Schäferhund
  • 3x Dobermann
  • 2x Hovawart
  • 6x Riesenschnauzer
  • 6x Rottweiler

Somit waren erfreulicherweise sämtliche Gebrauchshunderassen vertreten.

Zu Beginn des Sportjahres hatte der VDH-Vorstand beschlossen im Rahmen der VDH Deutschen Meisterschaft auch eine Deutsche Jugendmeisterschaft auszurichten. Bei dieser Premiere nahmen 4 jugendliche Hundeführer und ihre Vierbeiner zusätzlich zu den 71 startberechtigten Erwachsenen teil.

Folgende Verbände entsandten hierbei jeweils ein Team:

  • DMC
  • dhv
  • SV
  • DVG

Das Team der SV OG Hechingen rund um ihre 1. Vorsitzende Ulrike Stäbler richtete die Veranstaltung nach 2019 zum zweiten Mal aus. Ließ die erstmalige Ausrichtung bereits keine Wünsche offen, lässt sich festhalten, dass auch diese Veranstaltung erneut hervorragend organisiert war. Die Erfahrung und Routine in der Organisation von Veranstaltungen merkt man diesem Team an.

Das Weiherstadion als Veranstaltungsgelände bot den teilnehmenden Hundesportlern beste Voraussetzungen und einen würdigen Rahmen, die eigenen Ziele bestmöglich erreichen zu können. Der Wettergott hatte an den meisten Tagen ein Einsehen und bot im Vergleich zu den letzten Jahren milde, hundesportfreundliche Temperaturen, leider am Samstagvormittag auch heftige Regenschauer.

Sicherlich vorbildlich und nicht mehr selbstverständlich in der heutigen Zeit waren auch das reichhaltige Verpflegungsangebot und die günstigen Preise an allen Tagen.

Neben dem sportlichen Wettkampf und dem damit verbundenen Wettstreit um die begehrten Fahrkarten zur FCI WM hat die Kameradschaft einen großen Stellenwert. Die Kameradschafts-/Festabende bieten auch immer die Möglichkeit, langjährige Freundschaften zu pflegen und neue Kontakte zu knüpfen.

Erfreulicherweise war der diesjährige Festabend sehr gut besucht, auch wenn es mit Rücksicht auf die Anwohner in der nahen Wohnsiedlung nicht ganz so lang und laut wurde wie noch vor 4 Jahren.

Als Leistungsrichter in Abteilung A „Fährtenarbeit“ kam Michael Kötters (DMC e.V.) zum Einsatz. Das Wiesengelände war witterungsbedingt als anspruchsvoll zu bezeichnen. Es standen Dank der Voraussicht von Uli Stäbler und ihrem Team ausreichend große Flächen zur Verfügung, so dass auch das ein oder andere Malheur durch plötzlich mit Gülle besprühte Flächen oder aber am Samstag durch einen heftigen Regenschauer weggespülte Fährten problemlos zu lösen war. Als einweisender LR in Abt. A kam Dennis Bauer, ebenfalls vom DMC, zum Einsatz. Dennis konnte sich dabei auf die hervorragend vorbereiteten Pläne von Marc-Oliver Radke, Vorsitzender in der DMC-LG Baden-Württemberg, verlassen mit dem er vor der Veranstaltung ausgiebig das Gelände besichtigen konnte.

Statement von Michael Kötters, LR in Abteilung A:
„Ich war beeindruckt von den vielen Hunden verschiedener Gebrauchshunderassen, die sehr überzeugende beeindruckende Fährtenleistungen auf anspruchsvollem Fährtengelände gezeigt haben. Diese Hunde haben im Regelfall ein “Sehr gut” oder ein “Vorzüglich” erhalten. Was auch auffällig war, dass auch unterhalb vom “Sehr gut” Hunde z.B.  beindruckende Richtungswechsel zeigten, bei besonderen Geländeanforderungen die Ruhe und Konzentration behielten und das Fährten von hohem Finderwillen geprägt war.
Auch die Hunde der Jugendlichen erfüllten die von mir gerade beschriebenen Eigenschaften im Verhalten zu 100 % – macht weiter so!
Ich möchte mich bei allen Teams für ihr sportliches Verhalten bedanken.“

Die beste Fährtenleistung an diesem Wochenende zeigten Anna Mohring mit ihrem Malinoisrüden Calle von der schwarzen Mamba und Marco Apitz mit seiner deutschen Schäferhündin Bayleah Magna Pesna mit jeweils 98 Punkten. Bei den Jugendlichen erzielte Vivienne Bauer mit ihrer Malinoishündin Cute von der großen Freiheit das höchste Ergebnis.

Abteilung B „Unterordnung“ wurde von Marcus Kühn (dhv/HSVRM) gerichtet. Als Richter für die Ablage stand ihm Jens Richter (VDH-GHK) zur Seite. Marcus verstand es bei seiner Bewertung die rassespezifischen Unterschiede einfließen zu lassen und erläuterte, dass er besonderes Augenmerk auf Aktivität, Motivation, Triebbeständigkeit in Zusammenhang mit der richtigen Position legt. Ihm bleibt besonders das hohe Niveau an Arbeitsfreude der gezeigten Hunde in Erinnerung.
Die beste Bewertung in Abteilung B zeigte Klaus Gedicke mit seinem deutschen Schäferhund Anton von der lichten Tanne und 96 Punkten. Bei den Jugendlichen erzielte Henry Rau mit seiner Malinoishündin Yuma vom Airport Hannover das höchste Ergebnis.

Egon Gutknecht (SV) stand als Richter in Abteilung C zur Verfügung. Er legte bei seiner Bewertung Wert auf das Einstiegsverhalten der Hunde sowie die Übergangs– und Bewachungsphasen. Belastung kann man nur beurteilen, wenn diese auch von den Helfern gegenüber den Hunden abverlangt wird. Die eingesetzten Helfer Lars Kamp, Dirk Schimank, Frank Wettenmann und Achim Junghans kamen diesem Auftrag in vollem Umfang nach. Bei mehreren Rassen waren daher vermehrt Einschränkungen in den Belastungsphasen festzustellen. Leider hielten 2 Hunde beim Überfall aus dem Rückentransport und 10 Hunde beim Angriff auf den Hund aus der Bewegung nicht den Griff, obwohl diese Hunde den Griff gesetzt haben. Bedenklich sind immer noch die vielen Hundeführerhilfen. Sein Respekt geht an die Jugendlichen, die erstmalig Ihr Können auf dieser Veranstaltung zeigen konnten.

Die mit den meisten Punkten bewertete Leistung mit jeweils 97 Punkten in Abteilung C zeigten gleich drei Teilnehmer. Andre Fermum mit seinem Malinoisrüden Enzo vom Buxtehuder Bullen, Klaus Gedicke mit seinem deutschen Schäferhundrüden Anton von der lichten Tanne und Oliver Knospe mit seiner Malinoishündin Arizona von den Heilstätten. Bei den Jugendlichen erreichte Vivienne Bauer mit ihrer Malinoishündin Cute von der großen Freiheit das beste Ergebnis.

Bei den jugendlichen Teilnehmern konnte sich die Teilnehmenden wie folgt platzieren:

  1. Platz Vivienne Bauer (dhv) mit Cute von der großen Freiheit
  2. Platz Malen Metz (SV) mit Arthur vom Tiefgestade
  3. Platz Henry Rau (DMC) mit Yuma Airport Hannover

Jennifer Horn (DVG) mit Bora als vierte im Bunde hatte leider großes Pech und konnte kein zufriedenstellendes Ergebnis erreichen.

Wir hoffen, dass sich dieser Wettkampf etabliert und sich in den folgenden Jahren der eine oder andere Jugendliche mehr im Starterfeld einfinden wird. Der erste Schritt ist gemacht und dieser war sicherlich mehr als überfällig.

Neben den Malinois und dem DSH zeigten viele der anderen Rassen echte Highlights! Rottweiler, Dobermann, Hovawart und Boxer, sogar die Rasse Bouvier war vertreten! Nur beispielhaft erwähnen wir hier, dass am Sonntagnachmittag als letztes die läufige Hündin Hasenhirsch Gretel, eine Ardenner Bouvier-Hündin, von ihrer Hundeführerin Kristin Oberhauser (DBC) vorgeführt wurde. In der Abteilung C lieferten sie eine tolle Vorführung ab, auch wenn die erreichte Punktzahl es nicht ganz so zeigt. An allen Tagen geizte das Publikum nicht mit spontanem Szenenapplaus für hervorragende Momente der Hauptakteure aller Rassen.

Ein großer Dank geht an das gesamte Richterteam und die Schutzdiensthelfer. Hier ist anzufügen, dass auch die vielen Helfer auf der Platzanlage, wie Gruppe, Schießmeister und Umbauteam immer rechtzeitig zur Verfügung standen. So konnte insbesondere am Sonntag der doch recht enge Zeitplan bestens eingehalten werden und Christa Bremer, VDH-Vizepräsidentin, konnte die Siegerehrung mit nur wenig Zeitverzug einleiten.

Bei den Senioren galt es neben dem VDH Deutschen Meister auch die Teilnehmer, die Deutschland bei der vom 06.09.-10.09.2023 stattfindenden FCI-Weltmeisterschaft in Nova Gorica, Slowenien vertreten, zu ermitteln.

  1. Platz André Fermum (DVG) mit seinem Malinoisrüden Enzo vom Buxtehunder Bullen
  2. Platz Klaus Gedicke (SV) mit seinem Schäferhundrüden Anton von der lichten Tanne
  3. Platz Luca Sträßer (VDH) mit seinem Schäferhundrüden Xero vom Waisagrund
  4. Platz Timo Witters (KfT) mit seinem Airdalerüden Antrax von Anna Maria
  5. Platz Anna Marchi (DVG) mit ihrem Malinoisrüden Zack vom Further Moor

Ersatzstarter ist Knut Fuchs (RSV 2000) mit seinem Malinoisrüden Activ Jerte Maicono livre

Den deutschen Startern wünschen wir bei der anstehenden FCI WM eine aufregende Zeit, gute Kameradschaft und selbstverständlich maximalen Erfolg. Wir hoffen, Ihr könnt Eure Ziele und Erwartungen erfüllen.

Wir hoffen, Ihr hattet eine schöne und angenehme Zeit bei uns vor Ort. Alle, die in Hechingen nicht anwesend waren, hoffen wir durch diesen Bericht neugierig auf diese Art der Veranstaltung gemacht zu haben und hoffen, Euch bei der nächsten Meisterschaft als Besucher antreffen zu können.

Renate Krischer & Daniel Förmer (DMC)