Mondioring

Entstehung

Das MONDIORING-Programm entstand in den 80er Jahren und wurde von mehreren Delegierten aus Europa und Amerika ausgearbeitet. Ziel war es mehrere nationale Gebrauchshunde-Prüfungsordnungen (französisch Ring, belgisch Ring, KNPV ect.) zu verbinden und eine internationale Prüfungsordnung zu schaffen.

2015 wurde die Gebrauchshunde Sportart Mondioring dann erstmals als „Kann Sportart“ in der FCI eingegliedert. Die Sportart wurde 2019 national vom VDH aufgenommen. Der VDH lässt es seinen Mitgliedsverbänden offen, die Sportart anzubieten. Seit Mitte 2020 hat der DMC beschlossen, Mondioring innerhalb des DMC als neue Sportart aufzunehmen und den Mondioringsport zu fördern.

Was ist Mondioring?

Die Gebrauchshundesportart Mondioring mit der heutigen Prüfungsordnung vereint mehrere Elemente des Ringsportes. Für diese Sportart benötigt man einen nervenstarken, gut sozialisierten Hund, der sich nicht an veränderten Umwelteinflüssen stört. Des Weiteren sind ein guter Beutetrieb und eine gute konstitutionelle Verfassung von Nöten. Der Hund muss sowohl belastbar als auch jederzeit kontrollierbar sein.

Jede Mondioring Prüfung besteht aus drei Bereichen -Unterordnung, Sprüngen und Schutzdienst-, die hintereinander und ohne Pause absolviert werden.

Voraussetzung zur Teilnahme an der ersten Prüfungsstufe ist:

  • Ein bestandener Sozialtest – in Deutschland wäre das die Begleithunde Prüfung.
  • Des Weiteren dürfen nur unkastrierte Rüden und Hündinnen mit FCI Papieren vorgestellt werden, da der Mondioringsport aus FCI Sicht als Zuchtselektion dient.

In der Rubrik Formulare Sport (Mondioring) findet ihr weitere Informationen.

1. Unterordnung

Apportieren

Der zu apportierende Gegenstand ist bei jeder Prüfung ein anderer und muss in einer Zeitspanne von 15 sec. gebracht werden.

Geruchsidentifikation

Das vom Hundeführer für 5 sec. gehaltene Identifikations-Holz wird in einer Entfernung von 30 Metern an einem beliebigen Ort platziert. Zur Ablenkung werden je nach Prüfungsstufe 3 bis 4 Ablenkungshölzer ausgelegt. Der Hund hat für diese Übung 1 Minute Zeit.

Positionen

Je nach Prüfungsstufe hat der Hund in einer maximalen Distanz von 15 Metern Positionswechsel auszuführen, ohne sich nach vorne oder hinten zu bewegen. Auf Hörzeichen hat der Hund zum Hundeführer zurückzukehren.

Voraussenden

Bei dieser Übung hat sich der Hund bis zu 40m in gerader Richtung (optimale Zone 10 m) zu bewegen und muss auf Rückruf zum Hundeführer zurückkehren.

Fußarbeit

Die Fußarbeit enthält drei Richtungsänderungen in Form eines rechten, eines spitzen und einer Kehrtwendung, sowie zwei Grundstellungen.

Ablage unter Ablenkung

Bei dieser Übung muss der Hund 1 Minute unter Ablenkung abliegen oder absitzen. Die Ablage / das Absitzen erfolgt unter Ablenkung, wobei diese mindestens 5 Meter von Hund entfernt stattfinden muss. Der Hundeführer ist während der Übung außer Sicht.

Futterverweigerung

Dem Hund werden in liegender Position zwei Futterbrocken angeboten, die er zu verweigern hat. Des Weiteren liegen weitere, bis zu vier, Futterbrocken beliebig auf dem Platz verteilt, die der Hund zu ignorieren hat.

2. Sprünge

Weitsprung

Der Hund hat, je nach Prüfungsstufe, eine maximale Weite von 4,00 m zu springen.

Palisade

Der Hund hat, je nach Prüfungsstufe, eine maximale Höhe von 2,30 m zu klettern.

Hochsprung

Der Hund hat, je nach Prüfungsstufe, eine maximale Höhe von 1,2 m zu springen. Es sind Hin- und Rücksprung zu zeigen.

3. Schutzdienst

Attacke mit Accessoires

Der Hund wird auf eine Distanz von 30 Metern zum Angriff geschickt. Die verwendeten Accessoires dienen dazu das Durchsetzungsvermögen des Hundes zu überprüfen. Jedes Abbremsen oder jede Sekunde, die der Hund nicht im Griff ist, führt zu Abzügen. Das gilt auch für alle nachfolgenden Attacken.

Abgebrochene Flucht

Der Hund wird auf Richteranweisung zum fliehenden Helfer geschickt. Auf Anweisung ist der Hund abzurufen. Bei einem Abruf innerhalb von 3 Metern und direkter Rückkehr des Hundes zum Hundeführer, wird die Übung voll bewertet.

Führerverteidigung

Bei der Führerverteidigung hat der Hund den Hundeführer während der gesamten Übung zu bewachen. Es gibt immer eine einleitende Begegnung mit Handschlag zwischen dem Helfer und dem Hundeführer. Innerhalb eines vom Richter vorgegebenen Szenarios, versuchen die Helfer den Hund von seiner Aufgabe abzulenken oder ihn zu einem verfrühten Anbiss zu verleiten. Der Hund darf erst auf den tatsächlichen Überfall auf den Hundeführer, diesen wirksam durch einen Anbiss des Helfers verteidigen. Die Beißphase beträgt dann 10 Sekunden. Die anschließende Bewachungsphase 5 Sekunden.

Gebissene Flucht

Der Hund wird auf Richteranweisung zum fliehenden Helfer geschickt und kommt bei ca. 30-40 Metern zum Anbiss. Der Helfer flieht, ohne sich umzudrehen oder dem Hund auszuweichen. Sobald der Hund im Griff ist, werden zwei Schüsse aus einem 9 mm Revolver abgegeben und das Beißverhalten wird durch Bedrängen des Hundes auf die Probe gestellt. Die Beißphase beträgt 10 Sekunden, danach erfolgt ein Rückruf.

Gegenstandsbewachen

Das primäre Ziel dieser Übung ist es, dem Hund den Gegenstand zu stehlen. Der zu bewachende Gegenstand variiert je Prüfung. Er ist in die Mitte eines Kreises von 2 m Durchmesser zu positionieren. Um diesen ist ein zweiter Kreis mit 5 m Durchmesser gezeichnet. Der Hund beißt im optimalen Fall innerhalb des 2 Meter Kreises und trennt selbständig nach maximal 3 Sekunden und kehrt auf den Gegenstand zurück. Lässt sich der Hund vom Helfer ziehen, beißt verfrüht oder der Gegenstand wird vom Helfer versetzt, kommt es zu Abzügen. Es gibt drei Wegnahmeversuche. Bei einem Versuch kann sich der Helfer bestimmter Accessoires bedienen.

Attacke über ein Hindernis

Der Zweck dieser Übung ist es, den Hund durch das Hindernis zu verlangsamen, um sein Durchsetzungsvermögen gegenüber einem Gegenstand oder dem Stock in einer verlangsamten Geschwindigkeit einschätzen zu können. Die Attacke erfolgt auf eine Länge von bis zu 50 m. Die Beißphase beträgt 10 Sekunden, danach erfolgt ein Rückruf.

Helfersuche und Transport

Der Hund hat bei dieser Übung den versteckten Helfer zu Suchen und durch Verbellen anzuzeigen. Hierfür werden je nach Schwierigkeiten des Versteckes bis zu 3 Minuten gegeben. Danach hat der Hund den Helfer zu bewachen. Der Helfer unternimmt drei Fluchtversuche, die der Hund zu vereiteln hat. Jeder Meter, die der Hund nicht vereitelt, jede Sekunde, die der Hund zu spät trennt, führen zu Abzügen.

Der Umfang der einzelnen Übungen, in den jeweiligen Bereichen ist immer gleich, allerdings variiert die Reihenfolge und Ausführungsart je Prüfung. Je nach Prüfungsthema variierte die Platzdekoration und die eingesetzten Materialien.